Längst sind Helnweins Selbstporträts Ikonen geworden, sein befleckt bandagierter Kopf, das grimassierende, schreiende Gesicht, malträtiert von Klammern oder Gabeln. Unverkennbar, originär sind diese Bildfindungen, und dabei doch im Zusammenhang der (österreichischen) Kunst zu Hause. Franz Xaver Messerschmidt, die Wiener Aktionisten, Arnulf Rainer haben verwandte Intentionen, wenn sie den menschlichen Körper und das Gesicht als Austragungsort massiver gesellschaftlicher Konflikte zeigen, deren Opfer immer das widerständige Individuum ist.
Schwerer zu ertragen die Bilder verletzter, verstümmelter, missgebildeter Kinder. An ihrem Anblick kann sich auch heftiger Widerwille entzünden. Der Ekel des Getroffenen, die Abwehr: Muss das sein? Ja, sagt Helnwein, es muss sein.